Das gesunde Frettchen

Damit es unseren Frettchen gut geht, brauchen sie nicht nur eine artgerechte Haltung und eine abwechslungsreiche Ernährung, sondern auch eine gewisse tierärztliche Vorsorge.
Hierzu gehören die jährliche Impfung gegen Staupe (einzig zugelassener Impfstoff Febrivac Dist von IDT-Biologika), die regelmäßige Kontrolle der Zähne und Ohren (Ohrmilben?) und gegebenenfalls die Anfertigung von Blutbildern.
Frettchen werden kastriert - je nach Geschlecht und individueller Entwicklung der Geschlechtsorgane etwa zwischen dem 5. und 10. Lebensmonat. Fähen (also weibliche Frettchen) können bei Nicht-Kastration in die für sie meist tödlich endende Dauerranz gelangen, nichtkastrierte Rüden (männliche Frettchen) sind nicht nur eine Belastung für die menschliche Nase, sondern auch für die penetrierten Frettchen-Mitbewohner.

Eine Impfung gegen Tollwut ist bei Frettchen nur dann notwendig, wenn eine Reise ins Ausland geplant ist.
Um im Falle von Verlust oder gar Diebstahl ein Tier eindeutig seinem Halter zuordnen zu können, ist die Implantation eines Microchip-Transponders und die Registrierung des jeweiligen Tieres bei z.B. Tasso e.V. sehr empfehlenswert.

Typische Erkrankungen

Leider sind Frettchen relativ krankheitsanfällige Tiere und haben mit durchschnittlich etwa 7 Jahren keine sehr hohe Lebenserwartung. Wenn bereits offensichtliche Krankheitssymptome auftreten, ist die Krankheit schon vorangeschritten. Wer sich jedoch täglich mit seinen Frettchen beschäftigt und sie gut beobachtet, wird auch kleinste Veränderungen feststellen und dann umgehend einen frettchenerfahrenen Tierarzt aufsuchen. Es ist fahrlässig, "erstmal abzuwarten" oder Internetforen nach Hausmittelchen zu durchforsten. Die Suche nach einem geeigneten Tierarzt sollte nach Möglichkeit bereits VOR dem Ernstfall erfolgen. 



Nachfolgend werde ich auf einige typische Erkrankungen von Frettchen eingehen. Das Wissen über die geschilderten Krankheiten beruht zum Teil auf eigener Erfahrung oder wurde mir von Tierärzten übermittelt.

  • Ohrmilben:
  • Hin und wieder kann es passieren, dass Frettchen unter diesen Plagegeistern leiden, sei es durch mangelnde Hygiene oder häufig auch stressbedingt. Man erkennt die bräunlichen Parasiten meist mit bloßem Auge oder mit einer Lupe. Ohne tierärztliche Behandlung mit einem Spot-On-Präparat (z.B. Stronghold von Pfizer) oder einer Ohrspüllösung (z.B. Surolan von Janssen-Cilag) wird man die Milben nicht wieder los. Vorbeugend kann man hin und wieder einen Tropfen Speiseöl in den Gehörgang der Frettchen massieren - das Öl setzt die Atmungsorgane (Trachäen) der Milben zu...
  • Durchfall, Erbrechen:
  • Jede Futterumstellung kann Durchfall oder Erbrechen verursachen. Der Kot wird dann lediglich breiig. Diese Störung klingt von selbst wieder ab, sobald sich der Körper an das neue Futter gewöhnt hat.
    Sobald jedoch der Kot wässrig oder gar blutig ist und das Tier zudem apathisch wirkt oder den Kot nicht halten kann, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden! Der kleine Organismus eines Frettchens verkraftet keinen längerwährenden Nährstoff- und Flüssigkeitsentzug. Bis zum Tierarztbesuch muss dem Frettchen mit Hilfe einer Pipette oder Kunststoffspritze Wasser eingeflößt werden. Die Ursachen für derart akuten Durchfall sind vielfältig und müssen vom Tierarzt unter Hinzuziehen von Kotprobe und/oder Blutbild abgeklärt werden.
  • Ohrenentzündung:
  • Wenn ein Frettchen plötzlich den Kopf schief hält, den Kopf schlagartig in den Nacken wirft und/oder umkippt oder sich um die eigene Achse dreht, kann eine akute Ohrenentzündung vorliegen. Es scheint, als hätte das Tier komplett den Gleichgewichtssinn verloren. Diese Symptome ähneln stark denen eines Schlaganfalls. Beide Erkrankungen müssen unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden! Eine unbehandelte Ohrenentzündung kann auf das Hirn übergehen und zum Tode führen.
  • Dauerranz:
  • Wenn eine Fähe nicht kastriert wird, gelangt sie in die Ranz. Sofern sie dann nicht gedeckt wird (bitte nicht den einmaligen Deckakt als Alternative verstehen!!) , kann sie in die sogenannte Dauerranz gelangen. Die Vulva schwillt zu einer enormen Größe an, die Schleimhäute werden aufgrund einer einsetzenden Anämie (Blutarmut) blass, das Tier zeigt Apathie oder Aggression, verliert unter Umständen an Gewicht und das Fell wird dünn. Resultat der unbehandelten Dauerranz ist früher oder später der Tod. Daher sollen alle Frettchenfähen kastriert werden!
  • Nebennierenerkrankungen:
  • in Bearbeitung
  • Insulinome:
  • in Bearbeitung
  • Leukose:
  • in Bearbeitung